Raum für Kreativität und Phantasie zu schaffen, ist einer der Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit in der Nidderauer Kindertagesstätte Pestalozzi. Ein bisschen Stoff und eine Kiste voller Kastanien genügen schon, um die Betreuungseinrichtung im Stadtteil Windecken mit neuen, phantasievollen Wesen zu bevölkern: den „Kastanienschlangen“.
Zwei sehr große Kastanienbäume stehen auf dem Gelände der Kita Pestalozzi. Der Herbst ist da. Die Blätter fallen. Die Kastanien platzen auf und fallen von den Bäumen. „Die Kinder lieben es, mit den Früchten zu spielen und sie zu ‚befühlen‘, weil sie sich so schön glatt anfühlen“, berichtet Kita-Leiterin Ehrentraut Kamswich-Trapp. Die Kinder sammelten die Kastanien. Eine Erzieherin nähte aus Stoffresten Schlangen. Die Kinder „fütterten“ die bunt gemusterten „Tiere“. Seitdem kriechen die gut genährten „Kastanienschlangen“ durch die gesamte Kita.
„Die Kinder hatten sehr viel Spaß dabei und machten bei der Aktion neue taktile Sinneserfahrungen, die für sie sehr sichtig sind“, erläutert Kamswich-Trapp. Der Grund: In den ersten Lebensjahren ist das menschliche Gehirn noch nicht ausgereift und entspricht einem Straßennetz mit zahlreichen Baustellen. Um ein Fließen zu ermöglichen, müssen Verbindungen erst hergestellt werden. Im Gehirn werden immer mehr synaptische Nervenverbindungen aufgebaut, damit Informationen weitergeleitet und entsprechend verarbeitet werden können. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass Kinder vielerlei Sinneserfahrungen machen können. Diese müssen sorgfältig dosiert angeboten werden und frei verfügbar sein. Die „Kastanienschlangen“ bilden eines von vielen kreativ-phantasievollen Angeboten in der Kita Pestalozzi.
Magistrat der Stadt Nidderau
07.11.2024
Andreas Bär
Bürgermeister