Wasser kommt aus dem Wasserhahn - und wenn es mal nicht fließt, dann ruft man den Installateur oder den Wasserversorger an. Beide Handlungen können in der Tat zu Lösungen führen, wenn das Problem die Leitungen oder ähnliches betrifft. Was aber, wenn kein Wasser mehr fließt weil kein Wasser mehr verfügbar ist?
Der diesjährige Weltwassertag am 22. März 2022 steht unter dem Motto „Grundwasser schützen“. Dieses Thema ist nicht nur in den trockenen Regionen der Welt relevant, sondern auch bei uns in Hessen und in Nidderau. Trink- und Brauchwasser wird in Deutschland hauptsächlich aus Grundwasser gewonnen. Jedoch nimmt die vorrätige Wassermenge in den grundwasserführenden Schichten seit Jahren stetig ab. Da die Stadt Nidderau im wahrsten Sinne des Wortes in der Aue der Nidder liegt, ist der Rückgang des Grundwasserspiegels nicht so stark wie in anderen Teilen Deutschlands. Doch auch in Nidderau appellieren die Verantwortlichen an einen sorgsamen Umgang mit der kostbaren Ressource. Umweltdezernent und Erster Stadtrat Rainer Vogel weiß: „Im Nidderauer Stadtgebiet wird aus fünf Brunnen Trinkwasser gefördert, aber auch hier stellt unser Wasserversorger bereits sinkende Grundwasserspiegel fest. Die Wachstumsregion Rhein-Main wird sich in den nächsten Jahrzehnten auf knappere Grundwasserreserven bei steigenden Verbräuchen einstellen müssen, mit den entsprechenden Folgen für die Menschen und Natur vor Ort. Daher ist der sorgsame Umgang mit der knappen Ressource Trinkwasser, besonders nach den vergangenen trockenen Jahren, oberstes Gebot. Da sind auch Diskussionen, etwa um die Härte des Wassers, bei allem Verständnis für die Problematik erstmal zweitrangig“
Der Schutz der Ressource Grundwasser, so Rainer Vogel weiter, muss daher oberste Priorität haben. Dazu müssen vor allem schädliche Nähr- und Schadstoffeinträge schon in die Oberflächengewässer vermieden werden. So wurden in Nidderau beispielsweise zum Schutz der Nidder im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie Uferrandstreifen ausgewiesen um das Gewässer nachhaltig zu schützen.
Zudem werden im Stadtgebiet mittlerweile rund 350 Hektar Acker- und Grünland nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet, der vor allem durch den vorgeschriebenen Verzicht von synthetischen Düngemitteln besonders gewässer- und klimaschonend arbeitet. Viele konventionelle Landwirtschaftliche Betriebe werden im Rahmen der Gewässerschonenden Landwirtschaft von Seiten des Main-Kinzig-Kreises beraten, um nachhaltig Nährstoffeinträge in das Grundwasser zu verhindern.
Auch die hohe Qualität der Abwasserreinigung wird in Nidderau großgeschrieben. Daniela Wißner und ihr Team der Stadtwerke betreiben das Kanalnetz und die Kläranlagen und sorgen so für sauberes Abwasser, das über die Nidder wieder dem Wasserkreislauf zugeführt wird. Interessierte können sich beim Tag der offenen Tür in der Kläranlage Windecken am 28.5.2022 ein Bild davon machen und sich die Prozesse hin zu sauberem Abwasser vor Ort erläutern lassen.
Weitere Informationen zu Wasser und Weltwassertag finden sich unter.
Weltwassertag am 22. März 2022 | BMUV
Wasser | Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (hlnug.de)
Magistrat der Stadt Nidderau
22.03.2022
Rainer Vogel
Erster Stadtrat