Stolpersteine
Was sind Stolpersteine?
Der Kölner Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort etwa 10 mal 10 cm große Pflastersteine mit Gedenktafeln (“Stolpersteine”) aus Messing in den Gehweg einlässt. Zwischen 1993 und Ende September 2007 hat Demnig 12.500 Stolpersteine in 277 Ortschaften in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich und Ungarn verlegt. “Ein Stein, ein Name, ein Mensch” lautet dabei das Kredo Demnigs – jedes Opfer erhält einen eigenen Stein. “Stolpern” sollen übrigens (nur) das Auge und der Sinn des Betrachters. Die Steine werden ebenerdig verlegt.
Nähere Informationen über das Projekt Stolpersteine im Allgemeinen finden sich im Internet auf der Seite des Künstlers.
Stolpersteine in Nidderau
Die Stadt Nidderau begrüßte diese Initiative. Im Juni 2007 hat die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, das Projekt “Stolpersteine” zu unterstützen.
In Nidderau wird die Initiative durch bürgerschaftliches Engagement getragen. Das erste Koordinationstreffen fand unter Anwesenheit vom damaligen Bürgermeister Gerhard Schultheiß am 9. November 2007 im Anschluss an den jährlichen Schweigegang zum Gedenken an die Opfer an die Novemberpogrome im Hessischen Hof statt. Unter den 36 Besuchern waren mehrere Pressevertreter sowie als Gastreferent Hartmut Polzer, Sprecher der Initiative “Stolpersteine in Karben” (in Karben wurden die ersten Stolpersteine am 4 . November 2007 verlegt).
Für die Identifizierung von zu würdigenden Opfern und möglichen Verlegestellen hat Monica Kingreen ein Konzept vorgelegt, das vorsieht, zunächst die Namen derjenigen jüdischen Menschen zu berücksichtigen, die 1933 in den heutigen Stadtteilen Nidderaus lebten und Opfer des Holocaust wurden. Demnach ergeben sich für Heldenbergen 48 Namen, für Ostheim 15 und für Windecken 17, Erbstadt und Eichen sind nicht betroffen (insgesamt 80).
Am 4. September 2008 wurden in Nidderau die ersten Stolpersteine verlegt. Weitere Verlegungen fanden am 20. Oktober 2009, am 9. September 2010 und am 30. Mai 2011 statt.
Die “Stolpersteine” werden durch Spenden finanziert. Beteiligt haben sich in Nidderau Privatpersonen, politische Parteien, die evangelische und katholische Kirche sowie die Stadt Nidderau selbst.
Hier finden Sie eine Liste der einzelnen Stolpersteine in Nidderau (externer Link zu Wikipedia)